Ziele einer Datenschutzschulung für Mitarbeiter
Eine regelmäßige Datenschutzschulung gehört zu einem ordentlichen Datenschutzmanagement einfach dazu. Mitarbeiter solltest du dabei wenigstens einmal im Jahr schulen. Aber was sind eigentlich die Ziele einer Datenschutzschulung für Mitarbeiter?
Keine Ziele einer Datenschutzschulung für Mitarbeiter
Ich fange mal mit den Grenzen an, oder eben was gerade nicht die Ziele einer Datenschutzschulung für Mitarbeiter sein kann bzw. sein soll.
Bei vielen Datenschutzschulungen, die ich als externer Datenschutzbeauftragter bei meinen Kunden durchfuhr, kommt häufig die Frage auf, ob jetzt alle Mitarbeiter zu Datenschutzexperten weitergebildet werden. Das kann natürlich nicht das Ziel eine Datenschutzschulung für Mitarbeiter sein. Dafür reicht die Zeit gar nicht aus. Natürlich kann man sich wünschen, dass jeder Mitarbeiter umfassende Kenntnisse zum Thema Datenschutz hat und im Zweifel jede Frage selbst beantworten kann. Das ist aber unrealistisch. Wir gehen mal davon aus, dass ein Datenschutzbeauftragter umfangreiche Kenntnisse hat. Die meisten Datenschutzbeauftragter haben einen Kurs besucht und sich dort mind. 40 Stunden weitergebildet. Meiner Meinung nach reicht das aber bisher nicht aus, um umfangreiche Kenntnisse zu haben. Der Kurs vermittelt in der Regel vielmehr eine hervorragende Basis. Für ein umfangreiches Wissen muss da einiges an praktischer Erfahrung dazu kommen, in der Regel mehrere Jahre. Insofern ist es unrealistisch von einer Datenschutzschulung zu erwarten, dass man danach als Experte herauskommt.
Sensibilisieren
Oberstes Ziel einer Datenschutzschulung sollte es sein, bei dir oder deinen Kollegen ein Bewusstsein für den Datenschutz schaffen. Du sollst verstehen, dass personenbezogene Daten ein wertvolles Gut sind, das geschützt werden muss. In erster Linie geht es darum, dass deine Mitarbeiter ein Gespür dafür entwickeln, wann etwas aus Sicht des Datenschutzes problematisch sein könnte. Das wiederum setzt voraus, dass dir überhaupt bewusst ist, dass ein bestimmtes Thema den Datenschutz berührt. Das geht oft schon bei ganz banalen Sachen los. In meiner Praxis hatte ich da interessante Fälle. Ein Unternehmen meinte einmal, dass der Datenschutz für sie nicht relevant sei, da man ja im B2B Bereich tätig ist. Dass selbstverständlich auch Personaldaten oder die personalisierte E-Mail-Adresse des Kunden personenbezogene Daten sind, war dem Unternehmer nicht klar. Hier benötigt man schon ein bisschen Gespür und auch Wissen, um überhaupt zu erkennen, dass der Datenschutz betroffen ist.
In einem anderen Fall wurde eine Auskunftsanfrage ignoriert, weil man dann ausging, dass es sich um Spam handelte. Passiert ist nichts. Aber das hätte auch ins Auge gehen können. Gerade im Arbeitsrecht werden in solchen Fällen oft nicht unerhebliche Schadensersatzbeträge zugesprochen.
Du und deine Mitarbeiter sollen also ein Gefühl dafür entwickeln, wann das Thema Datenschutz überhaupt betroffene ist und wann hier ein Problem vorliegen könnte. Das setzt natürlich ein gewisses Grundlagenwissen voraus.
Grundlagenwissen
Auch wenn in einer Datenschutzschulung niemand zum Experten gemacht werden soll oder kann, muss ein gewisses Grundlagenwissen vermittelt werden. Dabei geht es nicht darum, dass du jedes Problem selbst sofort lösen kannst. Für manche Probleme gibt es bis heute noch, keine Lösung, das nur am Rande. Aber du solltest danach schon wissen, was personenbezogene Daten sind und dass diese nur auf Basis einer Rechtsgrundlage verarbeitet werden dürfen. Und da gibt es mehr als die berühmte Einwilligung. Am Ende sollst du einen Überblick um das Thema Datenschutz haben und zumindest die wichtigsten Begriffe schon einmal gehört haben.
Fazit
Das Ziel einer Datenschutzschulung für Mitarbeiter ist nicht die Ausbildung von Datenschutzexperten, sondern dass du und deine Mitarbeiter Grundlagenwissen aufbauen und im Thema Datenschutz sensibilisiert werden. Dafür brauch es dann auch keine 40h. Mit einer guten Schulung kann man das Thema in 1-2h vermitteln. Dabei ist es egal, ob du die Schulung live vor Ort machst oder als Webinar oder als Onlinekurs. Alles hat seine Vor- und Nachteile. Am Ende geht sogar eine Kombi aus allem.
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