DeepSeek – Was du jetzt beachten solltest

Vermutlich hast du spätestens gestern auch von DeepSeek gehört. Mir ging es jedenfalls so. Und was soll ich sagen: Das Tool sieht schon verdammt spannend aus. Besonders der „Live-Denkprozess“, der den Arbeitsablauf transparent macht, hat mich fasziniert.

Bevor du dir jetzt die App holst oder das Tool online testest, solltest du ein paar wichtige Dinge beachten. Vielleicht denkst du jetzt, ach, der Datenschützer hat wieder Bedenken und ist übervorsichtig. Ich mache es daher kurz: Wir reden von einem chinesischen Unternehmen, das deine Daten für Trainingszwecke benutzt und in bestimmten Situationen verpflichtet ist, eingegebene Daten an die Regierung offenzulegen. Entscheide selbst, ob dir das ausreicht, um hier ein bisschen Vorsicht walten zu lassen.

Ich sage nicht, dass du DeepSeek nicht nutzen sollst, sondern nur, dass man ein paar Aspekte beachten sollte.

Achte auf personenbezogene Daten

Am Anfang steht der Datenschutz. Aus aktueller Sicht ist nach meiner Einschätzung die Nutzung von DeepSeek in der Onlineversion datenschutzrechtlich unzulässig. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du eine datenschutzkonforme Nutzung rechtssicher hinbekommst.

Hier muss man gar nicht tief einsteigen. DeepSeek behält sich vor, alle Daten auch für Trainingszwecke zu verwenden. Das bedeutet: Wenn du personenbezogene Daten eingibst, werden diese Daten direkt zur Verbesserung des Modells genutzt. Jetzt kann man viel hin und her diskutieren. Aber am Ende wirst du diese Nutzung nur auf Basis einer Einwilligung rechtlich sicher abbilden können. Rechtlich ist das möglich, in der Praxis jedoch meist unpraktikabel.

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Vertrauliche Informationen und Geschäftsgeheimnisse

Dasselbe Problem gilt für vertrauliche Informationen und Geschäftsgeheimnisse. Auch diese können zum Training des Modells verwendet werden.

Bevor du also deinen Sourcecode für eine neue App durch DeepSeek auf Fehler prüfen lässt, halte lieber noch einmal inne. Das Gleiche gilt, wenn du deinen Jahresabschluss mit Unternehmenszahlen überprüfen lassen willst. Alles, was sensibel ist und nicht öffentlich werden soll, hat in DeepSeek nichts verloren.

Datenoffenlegung gegenüber Behörden

Unabhängig von der Nutzung für Trainingszwecke können Daten auch gegenüber chinesischen Behörden offengelegt werden. Unternehmen in China sind in bestimmten Situationen verpflichtet, sowohl personenbezogene als auch nicht personenbezogene Daten offenzulegen.

Diese Verpflichtungen ergeben sich aus dem PIPL (Personal Information Protection Law) und dem Datensicherheitsgesetz. Im Zweifel umfasst dies auch Daten, die du bei DeepSeek eingibst.

Alternative: DeepSeek als eigene Instanz

Wenn du dich trotzdem ausprobieren willst, kannst du DeepSeek auch als eigene Instanz auf deinem System installieren. Das System ist Open Source und ermöglicht dir mehr Kontrolle über die Daten.

Briefing für Mitarbeiter

Alles, was für dich gilt, gilt natürlich auch für deine Mitarbeiter. Selbstverständlich solltest du sie zu dem Thema briefen. Das gilt übrigens auch allgemein für den Einsatz von KI im Unternehmen.

Hier empfehle ich dringend, den Umgang mit KI im Unternehmen zu regeln. Schließlich nutzen auch viele andere KI-Systeme Daten für Trainingszwecke. Meine kostenlose KI-Richtlinie hilft dir, das Thema in den Griff zu bekommen.

Fazit

Wenn du DeepSeek unbedingt nutzen willst, solltest du eine eigene Instanz installieren. Das System ist Open Source, und du kannst es frei nutzen.

Wenn du zunächst nur experimentieren möchtest, stelle sicher, dass keine personenbezogenen oder sensiblen Informationen in das System gelangen. Das ist der wichtigste Schritt, um Risiken zu minimieren.

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