Datenschutz? Weil du deine Kunden und Mitarbeiter liebst!

Wenn dir deine Kunden und Mitarbeiter Business scheißegal sind, musst du hier nicht weiterlesen. Aber, wenn du, so wie ich, deine Kunden liebst und deine Mitarbeiter ohnehin, dann solltest diesen Beitrag lesen, jedenfalls wenn du das Thema Datenschutz bisher ein wenig stiefmütterlich behandelt hast.

Die Wahrheit

Datenschutz ist für viele Unternehmer ein Nervthema. Die Regelungen sind kompliziert und oft sind sich nicht einmal die „Gelehrten“ einig. Die Umsetzung einer vernünftigen Datenschutz-Compliance ist zeitaufwendig und frisst Ressourcen. Und am Ende machen die Big Player aus den USA und China ohnehin, was sie wollen. Seien wir ehrlich: Das stimmt in vielen Fällen.

Vermutlich empfindest du das Thema Datenschutz

    • als sinnlose Verbotsmaschine, die an der Wirklichkeit vorbeigeht,
    • einfach nur überflüssig,
    • als bürokratische Gängelei um seiner selbst willen
    • übertrieben und aufgebauscht oder
    • als wichtigen Schritt zurück in die Steinzeit

So kann man das sehen, keine Frage!

Datenschutz ist Personenschutz

Also warum sollst du dich dann also um das Thema scheren? Ganz einfach: Weil du deine Kunden und Mitarbeiter und Geschäftspartner liebst und sie dir wichtig sind. Es ist also Zeit beim Datenschutz umdenken oder besser das Thema aus einer neuen Perspektive zu sehen.

Aber versuch mal einen Perspektivwechsel: Datenschutz ist Personenschutz. Datenschutz schützt die Daten nicht, um seiner selbst, sondern den Mensch, der dahintersteht. Datenschutz ist entstanden als ein Abwehrrecht des Bürgers gegen den Staat und hilft heute auch gegen mächtige Unternehmen. Datenschutz ist ein Grundrecht und eine Ausprägung deines allgemeinen Persönlichkeitsrechts, konkret dem Recht der informationellen Selbstbestimmung. Er gibt dir die Freiheit, selbst darüber zu bestimmen, was mit deinen Daten passiert. Du sollst entscheiden, wer etwas über dich weiß und wer etwas über dich erfahren darf. Es geht hier nicht darum, dass man dich gängelt, sondern darum, dass mit deinen Daten nur das passiert, was du willst.

Es sind deine Daten

Lassen wir mal den seelischen Schmerz, den offenbar ein paar Leute empfunden haben, weil deren IP-Adresse aufgrund von Google Webfonts unerlaubt verarbeitet wurden. Es gibt auch andere Themen. Ich glaube, niemand empfindet es als gut, wenn jede(r) Fremde im Internet die TikTok-Inhalte des eigenen 14-jährigen Kindes sehen kann, weil die Datenschutzeinstellungen von Haus aus alle diese Inhalte frei zugänglich machen. Dabei muss es nicht immer um Leben und Tod gehen. Oft ist es einfach die Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos zu deinem Nachteil, z. B. bei Versicherungen. Und eigentlich benötigt man auch keine Beispiele. Es sind deine Daten und du kannst bestimmen, wer diese Daten bekommt und zu welchen Zwecken sie verarbeitet werden dürfen. Und wenn du einfach nicht willst, dass deine Daten an Google gehen, damit Google ein Profil anlegen kann, dann ist das ebenso. Dabei musst du gar nicht im Detail wissen, was Google mit deinen Daten macht. Oder vielleicht willst du die Übertragung auch genau aus diesem Grund nicht.

Wertschätzung deiner Kunden und Mitarbeiter

Ich denke, niemand will eine gläserne Person sein, bei der Unternehmen alles über dich wissen und sämtliche Risiken auf dich auslagern. Warum solltest du das auch wollen? Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür. Eben. Also warum sollten deine Kunden und Mitarbeiter das wollen? Auch dafür gibt es keinen Grund. Versuche mal Datenschutz nicht aus der Perspektive eines gepeinigten Unternehmens zu sehen, dem alles verboten wird, sondern aus der Rolle eines Unternehmers, der seine Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner wertschätzt. Datenschutz bedeutet Schutz für deine Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner und dich und deine Familie. Und im besten Fall ist Datenschutz kein Klotz am Bein, sondern dein Wettbewerbsvorteil.

Ich will damit keinesfalls sagen, dass du deine Kunden und Mitarbeiter nicht wertschätzt. Das Thema Datenschutz solltest du dann aber nicht ausblenden.

Datenschutz ist kein Hexenwerk

Und ja, es kostet ein wenig Kraft, das Thema vernünftig umzusetzen. Aber am Ende kostet es weniger Kraft, als du glaubst und auch weniger Ressourcen. Und nein, es ist nicht alles verboten. Ganz im Gegenteil: Das Datenschutzrecht soll dir ja gerade die Datenverarbeitung ermöglichen, und das klappt tatsächlich viel häufiger, als du vielleicht jetzt noch meinst.

Datenschutz geht lösungsorientiert und pragmatisch. Das ist ein wenig wie Sport. Den kannst du als Quälerei sehen oder als etwas Tolles, dass deinem Körper – den du liebst – wirklich guttut.

Anpacken, Umsetzen, Statement setzen

Also pack es an und stell dir mal vor, wie es wäre, wenn du Datenschutz nicht mehr als die ultimative Bürde begreifst. Datenschutz ist ein Statement von dir für deine Kunden und Mitarbeiter, mit dem du einfach klarstellst:

Ihr seid meine Kunden und Mitarbeiter. Ich nehme euch und eure Bedürfnisse ernst, weil ihr mir wichtig seid und ich euch liebe.

Rechtsgrundlagen im Datenschutz